Gestern schrieb ich noch von Routine – ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich als Routine beschreiben kann. Ich verbringe den ganzen Tag mit irgendwelchen teils relevanten, jedoch für meine eigentlichen geplanten Aufgaben vollkommen irrelevanten Aufgaben. Die einzige Routine hierin ist, dass ich Yoga und Sport tatsächlich gut in den Tag integriere.
Das Frühstück heute ist übrigens ausgezeichnet. Selbst gemischter Porridge mit frischen Trauben und mit Stäbchen geschnittene Banane – habe mich lange nicht über so ein frisches Frühstück gefreut. Vom gelieferten Frühstück gönne ich mir wie jeden Morgen lediglich den Baozi – noch immer lecker.
Heute ist eine langsam entstehende Unruhe in der WeChat-Gruppe zu vernehmen. Fragen zu bestimmten QR-Codes, die für die Weiterreise einiger Mit-Quarantänianer benötigt werden, Fragen zum Abreisezeitpunkt etc. Zudem hält heute gegen Mittag ein Bus schräg vor meinem Fenster und lässt Neuankömmlinge, also Neu-Quarantänianer heraus. Dies unterstützt das Gefühl der Aufbruchstimmung.
Ein Hotelmitarbeiter auf dem Weg zu den Neu-Quarantänianern
Zudem stellt sich langsam die Frage, ob es nicht noch zusätzliche Einschränkungen oder Vorkehrungen gibt, die mich daran hindern könnten, problemlos nach Shanghai zu reisen. Mit Hilfe der Bild-Übersetzungs-Funktion von Baidu Translate (diese hat mir schon an vielen Stellen weitergeholfen) schaffe ich es schon einmal einen QR Code für Shanghai auf das Handy zu laden. Ob der etwas bringt, weiß ich noch nicht. Zudem erfahre ich, dass eine Abholung für mich organisiert wurde. Der Fahrer wird mich vom Hotel abholen, mich zum Bahnhof bringen und mir helfen ein Ticket für den Schnellzug nach Shanghai zu kaufen. Das Ganze wird vermutlich am Montag irgendwann nach 13:40 Uhr geschehen, genau 14 Tage nach unserer Ankunft. Vorher wird jedoch noch ein PCR- (COVID-) Test durchgeführt. Das geschieht glaube ich am Vortag, also übermorgen, Sonntag.
Das obligatorische Lunch-Bild darf natürlich nicht fehlen. Vielleicht kann ich die Essensbilder am Ende zu einem Daumenkino zusammenfügen. Das würde dann vermutlich recht bezeichnend die Highlights dieser zwei Wochen beschreiben. Lunch war übrigens in Ordnung. Der Tofu rechts im Bild ist sehr weich, quasi so, wie man ihn zuhause nie hinbekommt. Ich presse ihn in doch recht vielen Lagen Taschentüchern aus, bevor ich ihn esse, um das überschüssige Fett loszuwerden.
Heute entscheide ich mich dafür diese Texte – und vermutlich noch weitere – in einem Blog zu veröffentlichen. Der Austausch mit meiner Freundin am heutigen Nachmittag über einen passenden Namen zum Blog hat mir den letzten nötigen Schub Überzeugung dafür gebracht.
Dinner könnte an eine Art Budhistenspeise erinnern, wenn da nicht der halbe Liter Öl wäre.
Ich muss übrigens sagen, dass ich hier ziemlich jede Frucht, die mir mittags und abends in der Essenstüte serviert wird, einen hohen Stellenwert einnimmt. Ich habe Früchte zu schätzen gelernt, die ich zuhause nicht unbedingt kaufen und essen würde, wie z.B. Äpfel – vor allem nicht ungeschnitten.
Zum Nachmittagsyoga traue ich mich heute übrigens mal an Yin-Yoga heran, nachdem ich eine halbe Stunde Kräftigungssession mit Handständen (an der Wand) geschafft habe. Es ist interessant, auch mal andere Formen von Yoga kennenzulernen.